• Rudolf-Leski-Schule

Baumwiesen und Insektenhotel

Text und Fotos: Annerose Noeske
Datum: 29.10.2024
Lesezeit: ca. 3 Minuten

 

Zwischen März und September 2024 erlebten zehn Schülerinnen und Schüler der Lerngruppen 1 bis 3 der Rudolf-Leski-Schule an der Außenstelle in Öschingen ein besonderes Projekt: das „Streuobstwiesenprojekt“. Im Rahmen vom Landkreis und der Kreissparkasse geförderten Projekts pflanzten die Kinder unter Anleitung der Streuobstpädagogin Daniela Häberle einen Kirschbaum am Alten Schulhaus und bauten Nisthilfen für Insekten. Dabei lernten sie, wie wichtig Streuobstwiesen als Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Lebewesen sind.

 

Im März startete das Projekt mit dem Pflanzen des Kirschbaums, den die Kinder nach der Abholung in der Gärtnerei selbst zum Alten Schulhaus trugen und in die Erde pflanzten.
Im April folgte der nächste Projektschritt, und diesmal drehte sich alles um Insekten und deren Lebensräume. Gemeinsam bauten die Kinder ein Insektenhotel und gestalteten unter Anleitung Tontöpfe, die sie als kleine Unterkünfte für Ohrwürmer mit nach Hause nehmen durften. Ohrwürmer sind besonders nützlich, da sie in einer Nacht bis zu 100 Blattläuse verspeisen und so Bäume, wie den frisch gepflanzten Kirschbaum, vor Schädlingen schützen. Die Begeisterung war groß, denn jedes Kind durfte unter Aufsicht das Bohren ausprobieren und den Tontopf bunt bemalen.

Baum pflanzen beim Projekt Streuobstwiesen
Kirschbaum pflanzen
Reisig zusammenbinden in den Streuobstwiesen
Reisig wird gebündelt

Der Mai bescherte einen Einblick in die Gehölzpflege. Mit Sägen und Scheren lernten die Kinder, Äste auf die gleiche Länge zu kürzen und zu bündeln. Dabei erfuhren sie, wie wichtig Teamarbeit ist: Nur wenn eine*r den Ast festhält, können die anderen sägen oder schneiden. Mit der Reisigpresse zu arbeiten, beeindruckte die Schülerinnen und Schüler und gaben ihnen ein Gefühl für die traditionelle Pflege von Obstbäumen.

Welt der Insekten

Im Juni wurde die Welt der Insekten auf spielerische Weise erkundet. Die Kinder schlüpften in die Rolle eines Insekts – ausgestattet mit Facettenlinsen-Brillen, die die Sicht eines Insekts simulieren, sowie selbst gebastelten Flügeln und Fühlern. Sie probierten aus, wie sich Insekten durch ihre Umwelt bewegen und lernten, Insekten mit einer Becherlupe vorsichtig zu fangen und aus der Nähe zu betrachten, bevor sie sie wieder freiließen.

Insektenhotel bauen beim Streuobstwiesenprojekt
Bohren beim Bau eines Insektenhotels

Apfelsaft pressen

Zum großen Finale im September machten sich die Kinder mit einem Bollerwagen auf den Weg zu Apfelbäumen in der Umgebung, um reife Äpfel aufzusammeln. Anschließend wurden die Äpfel zu Saft verarbeitet. Die Kinder wuschen die Äpfel, zerkleinerten sie mit einer handbetriebenen Obstmühle und pressten die Maische, bis der frische Saft floss. Als Lohn für die Mühen durfte jeder eine Flasche des selbst gemachten Apfelsafts mit einem selbst gemalten Etikett mit nach Hause nehmen – ein krönender Abschluss des Projekts!

Apfelsaft pressen beim Streuobstwiesenprojekt
Äpfel zu Apfelsaft pressen
Ziegen besuchen
Ziegen im Stall und auf der Weide

Ein besonderer Dank gilt Daniela Häberle, die das Streuobstwiesenprojekt mit viel Einsatz und Herzblut begleitet hat. Zusätzlich zum Projekt besuchten die Kinder Daniela Häberles Toggenburger Ziegen. Die Möglichkeit, ein Lamm auf den Arm zu nehmen und die Ziegen zu füttern, war für viele ein weiteres Highlight. Durch das Projekt und den Besuch bei den Tieren lernen die Kinder spielerisch und praktisch, wie wertvoll die Natur ist und wie viel Freude es macht, sie zu schützen und zu pflegen.

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